"Lehrerzimmer"

 

"Schule reimt sich nicht auf Leben, nun ja🤷🏼, so ist das eben!

Frei nach Bjarne Mädel: Glück reimt sich nicht auf Leben,  na ja, so ist das eben!

„Wo kann man das eigentlich studieren, Sozialpsychopath?“

Mit einem leichten Anflug von Nervosität betrat ich an diesem Montagmorgen das Schulgelände. Die Schule wirkte auf den ersten Blick wie jede andere: ein Pausenhof, graue Pflastersteine, mehrere Gebäude mit roten Klinkersteinen und Schüler, die in Gruppen beisammenstanden, als ob sie sich bereits in geheimen Bündnissen gegen den Unterricht verschworen hätten. Doch ich wusste, dass dieser Tag besonders war – nicht nur für mich, sondern auch für die Institution, die ich fortan betreuen sollte. Ich war der allererste Schulsozialarbeiter, den diese Schule je gesehen hatte.

Die Lehrer hatten mich anfangs skeptisch beäugt, als wäre ich ein exotisches Wesen aus einer fremden Welt, das sich in ihren Alltag verirrt hatte. „Was genau macht ein Schulsozialarbeiter eigentlich?“, fragte mich eine ältere Lehrerin, die sichtlich noch nicht ganz verstanden hatte, warum ich plötzlich da war. „Ich bin hier, um den Schülern zu helfen, die Probleme haben und oder machen“, antwortete ich, woraufhin sie nur schmunzelnd weiter ging und sagte: „Viel Glück.“

Kaum hatte ich mich in meinem neuen Büro eingerichtet – ein recht großer Raum mit einem Schreibtisch, zwei Stühlen und einer Topfpflanze, die dringend Wasser brauchte – klopfte es an der Tür. Ein Neuntklässler, der es offensichtlich gewohnt war, neugierige Fragen zu stellen, trat ein. Er sah mich an, als ob ich das letzte Rätsel in einem Escape Room wäre, das er nun lösen musste.

Ohne sich vorzustellen oder das Thema vorsichtig dazulegen fragte er unverdrossen geradeaus: "Wo kann man das eigentlich studieren, Sozialpsychopath?“ , mit einer Mischung aus jugendlichem Übermut und echter Neugier. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Das Wort „Sozialpsychopath“ klang wie eine absichtliche Fehlinterpretation meiner Berufsbezeichnung – oder vielleicht auch wie ein Freudscher Versprecher. Lächelnd antwortete ich: „Das kann man nicht studieren, entweder man ist es, oder man ist es nicht.“

Ich sah, wie seine Stirn sich kurz in Falten legte, als er darüber nachdachte, und dann – auf eine Weise, wie es nur ein Teenager tun kann, wenn er sich mit einer vagen Antwort zufriedengibt – nickte er und sagte: „Alles klar.“ Er drehte sich um und verschwand so schnell, wie er gekommen war.

Ich lehnte mich zurück. Was für ein merkwürdiges erstes Gespräch. Ob ich tatsächlich ein „Sozialpsychopath“ war, wie der Schüler vermutet hatte, würde sich wohl noch zeigen. Während ich diesen Gedanken nachhing, klopfte es erneut an der Tür. Der Tag war noch jung, und ich war bereit, meinen Teil zur Schulgeschichte beizutragen – als erster Schulsozialarbeiter und vielleicht, wer weiß, als der beste „Sozialpsychopath“, den diese Schule je gesehen hatte.

Schachunterricht

Lehrer: „Daniel, wie viele Felder hat die Grundreihe auf einem Schachbrett?“

Daniel: „8!“

Lehrer: „Und davon die Hälfte?“

Daniel: „Halb 8!“

Stimmt ja, irgendwie...

Das Lehrerzimmer

Ein Ort, der in der Schülerfantasie mit dem Olymp der Götter konkurriert. Ein Raum, umhüllt von einem Schleier aus Geheimnis und Gerüchten, so dicht wie ein Nebel aus frisch gemahlenen Kaffeebohnen. Ein Labyrinth aus Büchern, die wie uralte Zauberbücher aussehen, und Kaffeetassen, die mit geheimnisvollen Symbolen verziert zu sein scheinen.

In diesem Tempel des Wissens regieren die Lehrer, die Hohepriester des Unterrichts, die Orakel der Hausaufgaben. Und pünktlich zum Pausenbeginn, als schlüge es zur Stunde Null, versammeln sich die Schüler vor der Tür des Lehrerzimmers, wie ein Heer von neugierigen Ameisen vor einem Zuckerstück. Ihre Fragen hallen durch den Flur, ein ohrenbetäubender Chor der Unwissenheit:

„Ist Frau Thien da?“, „Was machen wir heute im Unterricht?“, „Ich brauche einen Kühl-Akku!“, „Mir ist schlecht!“.

Die Tür zum Lehrerzimmer, ein Portal zu einer anderen Dimension. Hinter ihr lauern die Lehrer, inmitten von Papierbergen, die wie schneebedeckte Berge in einer Fantasiewelt wirken, und vollgekleisterten Pinnwänden, die an die Wände eines mittelalterlichen Zauberer-Turms erinnern.

Jedes Mal, wenn die Tür quietscht, wie ein alter Holzsarg, der sich widerwillig öffnet, strömt ein Hauch von Chaos in den heiligen Raum. Schüler, mit ihren unschuldigen Augen und der Hoffnung auf Erleuchtung. Sie betreten das Lehrerzimmer mit einer Mischung aus Ehrfurcht und kindlicher Ungestümheit.

"Oh mein Gott, hier riecht es aber nach Kaffee!", flüstert ein Sechstklässler, der das Lehrerzimmer zum ersten Mal betritt. "Ja, das ist das Ritual der Lehrer", erklärt ein kundiger Zehntklässler, der schon unzählige Male die Tür passiert hat. "Sie trinken Kaffee, um ihre magischen Kräfte zu aktivieren.", dabei schaut er seinen Klassenlehrer Herrn Gülber an, der einen ähnlichen Humor pflegt.

Im Schlepptau der beiden Jungen befindet sich ein Mädchen aus der dritten Klasse, das nun, wo sie an der Reihe ist, auf den Beinen neugierig hin- und hertrampelnd und freudestrahlend ihre Kunstlehrerin fragte:

„Bitte, bitte, bitte! Ich muss unbedingt wissen, was wir im Kunstunterricht machen!“

Ein Kollege, der gleichzeitig die Lehrerzimmertür passierte, nuschelte leise: "Sind wir Lehrer oder sind wir Türsteher?"

Die angesprochene Lehrerin, die gerade dabei war, sich einen Kaffee einzuschenken, blickte die Schülerin mit einem verständnisvollen Lächeln und den vorbeihuschenden Kollegen gleichzeitig mit einem missbilligenden Blick an. (So etwas können nur Lehrerinnen!)

„Wir malen ja immer“, sagte sie, „aber heute vielleicht mit Farbe.“
„Mit Farbe?“, fragte die Schülerin, die Augen voller Unglauben. „Ist das gefährlich?“
„Nein, keine Angst. Nur Wasserfarbe.“
Die Schülerin seufzte, als wäre ihr ein großer Traum zerplatzt. „Ach so. Also alles wie immer.“ Und sie verschwand aus dem Lehrerzimmer, offensichtlich enttäuscht darüber, dass es keine gefährlichen Farben geben würde.

Und so geht es weiter, Pause für Pause, die Tür des Lehrerzimmers, ein Tor zu einem unaufhörlichen Strom von Fragen und Bitten. „Darf ich?“, „Kann ich?“, „Was machen wir?“ – ein Chor aus kindlichen Wünschen und Bedürfnissen.

Die Lehrer, als Bewohner dieses Raumes, der aus Schülerwünschen und -bedürfnissen zu bestehen scheint, widmen sich mit Geduld und Humor ihrer Aufgabe: Den Nachwuchs zu fördern, zu bilden und die Wunderlichkeiten des Lebens zu ertragen.

Das Lehrerzimmer bleibt dabei von Generation zu Generation ein Ort der Legenden, ein Ort der Fragen, ein Ort, an dem die Schüler wie kleine Entdecker immer wieder an die Tür klopfen und hoffen, ein kleines Stück Weisheit zu erlangen, denn das Lehrerzimmer ist ein Ort, an dem die Fantasie der Schüler und die Geduld der Lehrer in einem ewigen Tanz vereint sind.

Deutsch

Adjektive: Finde das Gegenteil

krank – gesund

hell – dunkel

pünktlich – kariert

Beamtendeutsch

Wie immer studierten alle Lehrer nach Erscheinen des neuen Schulverwaltungsblattes den amtlichen Teil mit Eifer. Schließlich gehört es zu ihren Pflichten, das offizielle Schreiben des Niedersächsischen Kultusministeriums zur Kenntnis zu nehmen. Routiniert blättert ein erfahrener Kollege durch die neuen Unterlagen.

Eigentlich lief der Tag wie jeder andere, doch heute war da dieser eine neue Erlass des Kultusministeriums, der ihm Kopfschmerzen bereitete. Obwohl er den Artikel mehrmals las, hatte er das Gefühl, als hätte jemand die deutsche Sprache genommen, sie durch einen Fleischwolf gedreht und dann in Form eines offiziellen Dokuments wieder ausgespuckt.

Neben ihm saß die Referendarin. Auch sie las den gleichen Erlass. Ein nervöses Zucken umspielte ihren Mund. Sie fragte den erfahrenen Kollegen vorsichtig: „Was genau bedeutet das hier: ‚Die curricularen Inhalte und didaktischen Prämissen des schulischen Unterrichts sind zu konzipieren auf der Grundlage der gegenwärtig gültigen Kerncurricula, wobei eine umfassende Abstimmung und Interaktion mit den jeweiligen Fachgruppen der Schulen vonnöten ist. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der heterogenen Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler sowie der spezifischen didaktisch-methodologischen Konzeptionen, die durch die jeweilige Bildungseinrichtung definiert sind. Im Rahmen eines eigenverantwortlichen Planungs- und Implementierungsprozesses obliegt es den Lehrkräften, diese Inhalte derart zu gestalten, dass eine nachhaltige und kontinuierliche Weiterentwicklung der schulischen Bildungs- und Erziehungsarbeit nicht nur gewährleistet ist, sondern auch proaktiv gefördert wird. Dabei ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Lehr- und Lernprozesse dynamisch und adaptiv gestaltet werden, um den sich fortwährend wandelnden Anforderungen und Herausforderungen der modernen Bildungslandschaft gerecht zu werden und um eine effektive Förderung der individuellen Lernpotenziale zu gewährleisten.‘?“

Der Kollege nahm einen tiefen Schluck Kaffee, blickte auf den endlosen Satz, der sich wie ein unüberwindbarer Berg vor ihm auftürmte, und sagte dann: „Tja, das bedeutet wohl... na ja, wir sollen halt unterrichten. Irgendwie.“

Die Tür zum Lehrerzimmer ging auf, und eine weitere Kollegin stürmte herein. Sie war von einer wichtigen Sitzung im Schulamt zurückgekehrt und sah aus, als hätte sie gerade ein Gespräch mit einem besonders widerspenstigen Schrank geführt. „Kollegen“, begann sie und wedelte mit einem Stapel Papier, „habt ihr den neuen Erlass schon gelesen?“

„Ja“, rief der ältere Kollege und hob seine Kaffeetasse. „Ich versuche gerade, ihn zu verstehen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es was mit Unterricht zu tun hat.“

Die hereinstürmende Kollegin seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Im Grunde geht es darum, dass wir die Unterrichtsinhalte so gestalten müssen, dass... äh... die individuelle Förderung... und die Kerncurricula... also alles wie gehabt, aber irgendwie anders.“

Die Referendarin, die jegliche Hoffnung sinken ließ und nicht mehr daran glaubte, dass der Erlass auch nur im Ansatz verstanden werden würde, fragte abermals vorsichtig: „Und was genau machen wir jetzt damit?“

Der erfahrene Kollege lächelte breit. „Wir könnten es als neues Rätsel in der Schülerzeitung abdrucken. Wer den Erlass richtig entschlüsselt, bekommt einen Gutschein für die Mensa.“ Die Frauen mussten schmunzeln. Alle drei unterschrieben die Liste, in der festgehalten wurde, dass alle Kollegen ihrer Verpflichtung nachkamen, das Schulverwaltungsblatt gelesen zu haben, und gingen dann in den Unterricht.

Ein weiterer Tag an der Schule ging zu Ende, und der erfahrene Kollege beschloss, auch den nächsten Erlass mit einer gesunden Portion Humor und einer noch größeren Tasse Kaffee anzugehen. Denn wenn er eins über das Leben an der Schule gelernt hatte, dann das: Die wahre Kunst des Lehrens liegt darin, auch den größten Unsinn mit einem Lächeln zu meistern.

Katholische Religion

Frage: Welche Geschenke brachten die drei Weisen dem Jesuskind mit?

Antwort: Gold, Weihrauch und Möhre

Die Lehrerin und die Spinne

Eine Kollegin erzählte an einem Freitag in der großen Pause, wie sie ihre aufgeregten Grundschüler beruhigte, als eine große Spinne im Klassenraum auftauchte. Obwohl sie selbst Angst vor Spinnen hat, bewies die Lehrerin Mut und griff zu einer kleinen Notlüge.

In der Schule, frisch und munter,
sitzt die Klasse, putz und bunter.
Frau Renner ruft: "Nun, Kinderlein,
muss heute eine Pause sein!"

Was krabbelt dort denn an der Wand,
mit acht Beinen – unbekannt?
Eine Spinne, groß und schwarz,
schleicht behände bei den Charts.

Die Kinder schauen voller Schreck,
"Weg, Frau Renner! Mach sie weg!"
Doch Ruth Renner, klug und rein,
fängt das Spinnchen flink und fein.

Mit dem Lineal, schnell und keck,
trifft die Spinne - huch ein Fleck.
Ein Schlag – die Spinne liegt nun flach,
bekam ja eins aufs Spinnendach.
Die Kinder blicken bang und stumm:
"Lebt sie noch? Ist sie nun krumm?"

Da lächelt Ruth und spricht ganz sacht:
"Die Spinne schläft, so wie gedacht.
Ich bring’ sie raus in Wald und Flur,
dort wird sie wach – glaubt's mir nur!"

Und die Kinder, brav und fromm,
glauben ihr und blicken stumm.
Denken sich: "So soll es sein,
die Spinne schläft im Sonnenschein."

Die Kinder blicken froh und fein,
glauben fest, das kann schon sein.
Glauben fest an ihre Mär,
dass Spinnen schlafen – bitte sehr.

Doch draußen, hinter Busch und Baum,
endet dann der Spinnentraum.
Frau Renner wischt sich froh die Hände:
"Die Sache hat ein gutes Ende!"

So lernt die Klasse von der Ruth:
manchmal braucht man etwas Mut.
Ein kleines Märchen lindert Not, eine gute, feine Tat,
die mehr Schein als Wahrheit hat.

 

Lehrerin: "Kann man mich in der letzten Reihe auch hören?"

Schüler: "Ja, aber dafür müssen Sie sich nicht entschuldigen."

Wie Godzilla in Tokio

Es war ein Tag wie jeder andere, bis der Rektor an meine Tür klopfte und eine verzweifelte Bitte äußerte: „Kannst du den Schulkindergarten übernehmen? Die Lehrerin ist verhindert und hat gerade abgesagt. Ich habe niemanden anderen.“

Mein erster Gedanke: „Warum nicht? Zwar gehört dies nicht zu meinen Aufgaben, aber eine Hand wäscht die andere und ich mag kleine Kinder.“

Als ich den Kindergarten betrat, meldete sich der zweite Gedanke: „Ich habe mich geirrt!“

Ich fühlte mich wie Godzilla in Tokio – ein riesiges Ungeheuer inmitten einer Stadt voller kleiner, lauter Menschen. Die Kinder waren eine Mischung aus Energiebombe und Katastrophenszenario. Unmengen von Fragen prasselten auf mich ein:

„Haben wir heute bei dir?“, „Was machen wir?“,  "Wie heißt du?", „Darf ich dich drücken?“, „Herr Bruns, mein Schuhband ist auf, kannst du mir helfen?“, „Ich war am Wochenende schwimmen.“, „Ich habe mir in die Hose gemacht.“, „Herr Bruns, Herr Bruns: Erwin hat ein böses Wort gesagt!“, „Herr Bruns, ich muss auf die Toilette!“

Ich kam mir vor, wie ein Ordnungshüter bei einer Massenpanik. Meine Bemühungen, Struktur zu schaffen, indem ich die Kinder zu kleinen Gruppen zusammenfasste und ihnen Aufgaben gab, scheiterten desaströs.

Der Plan war gut, aber wie immer in der Schule, gab es jemanden, der ihn zu verhindern wusste. Erwin schaffte es, das böse Wort nicht nur zu wiederholen, nein, er animierte auch andere, es ihm gleich zu tun. Der Junge mit dem Schnürsenkel zog sich seine Schuhe abermals aus und Gustav, der zu Beginn fragte, ob er mich drücken durfte, ließ partout mein Bein nicht los. So verlief die Stunde in einem ständigen Wechsel aus Chaos unterbrochen von kurzen Momenten von noch mehr Chaos.

Ich war ständig in Bewegung, half beim Schuhband binden, klärte auf, was als „böses Wort“ gelten konnte, besorgte Wechselklamotten und versuchte vergeblich, Bernd daran zu hindern, die von Jutta erstellte Lego-Burg vom Tisch zu fegen. Zu allem Überfluss bescheinigten mir die Kinder glaubwürdig, dass Frau Hannes alles viel besser im Griff habe als ich. Eine Information, die meinen Abstecher in die Welt des Schulkindergartens mehr als abrundete.

Ich war sehr froh, als endlich die Stundenglocke bimmelte und ich den Schulkindergarten verlassen und den "Stab der Aufsicht" an den nächsten Kollegen weitergeben durfte, der ebenfalls, nichts ahnend, die heiligen Hallen des Schulkindergartens betrat.   

Auf dem Weg in mein Büro beschloss ich, den Flur mit dem Schulkindergarten in Zukunft so weit wie möglich zu umgehen – dabei kamen mir Begriffe wie „Schutzhelm“, „Ohrenstöpsel“ und eine „Flasche Schnaps“ in den Sinn…

 Nie wieder Godzilla in Tokio!

Biologie

Lehrer: "Wie bezeichnet man eine Gruppe von Wölfen?"

Schülerin: "Wolfgang."

Meine Arbeitskollegin

Wie soll ich meine Arbeitskollegin, nennen wir sie mal Sabina 👩‍💼, beschreiben? Am besten wohl durch ein paar kurze Anekdoten, die ihre einzigartige Art auf den Punkt bringen.

Nicht nur, dass sie keine Gelegenheit auslässt, sich über mich lustig zu machen, nein, sie hat auch ein besonderes Talent dafür, sich bei anderen Kollegen im Umgang mit mir als Opfer darzustellen. Dies zelebriert sie jedes Mal mit einem Gelächter, das jeder Hexe 🧙‍♀️ in der Walpurgisnacht neidisch machen würde. Man stelle sich, um in diesem Bild zu bleiben, eine besonders hexenhaft aussehende Gestalt auf einem Besen vor, die fliegend ein großes Lagerfeuer umkreist, wenn es ihr mal wieder gelungen ist, die Kollegen in dem Irrglauben zu bestärken, dass sie unter mir in unserem Büro doch so sehr zu leiden habe. In unserem Büro amüsiert sie sich dann diebisch darüber und zeigt mir – wie es Hexen nun mal tun - wer doch die cleverere Person von uns beiden ist.

Dieses Selbstverständnis findet sich auch in ihrem Bewusstsein darüber wieder, welche Aufgaben sie übernehmen soll und welche nicht. Wenn sie mal wieder etwas partout nicht machen möchte – oder besser gesagt, wenn sie will, dass jemand anderes die Arbeit übernimmt – dann zückt sie ihr Ass im Ärmel: Sie tippt sich blitzschnell an die Nase 👃 und schreit "Nasenspiel!" 👃 Für Sabina ist das der ultimative Trumpf, die eiserne Regel, die alles entscheidet. Wer zuerst die Nase berührt, hat automatisch recht. Alle anderen dürfen, ja müssen dann nach Sabinas Pfeife tanzen. Dass dabei kein anderer auch nur ansatzweise die Chance hatte, schneller zu sein als sie, hält Sabina für einen völlig fairen Wettbewerb. Schließlich kann nicht jeder so gut "Nasenspiel" wie sie – und das ist halt Pech für alle anderen.

Nun ist es so, dass sie an unserer Schule unter anderem für den Verkauf von T-Shirts und Hoodies 👕 verantwortlich ist, die mit dem stolzen Schullogo und dem Schulnamen verziert sind. Die Übernahme dieses Arbeitsbereiches konnte sie auch durch ihr „Nasenspiel“ nicht verhindern.

Eines Morgens betrat eine Kollegin 👩‍🏫 unser Büro – ausgerechnet an einem Tag, an dem Sabina nicht anwesend war. Die Kollegin bat darum, sich ein T-Shirt aus dem Fundus zu nehmen, da sie am nächsten Tag zusammen mit dem Schulleiter einen Verleihungstermin beiwohnen müsse. Sie wollte dieses freudige Ereignis mit einem passenden Schul-T-Shirt unterstreichen. Ich informierte pflichtbewusst Sabina darüber, dass ein T-Shirt in Größe M aus ihrem sorgfältig gehüteten Sortiment verschwunden war. Sie schien darüber alles andere als erfreut, schwieg aber. Am nächsten Tag monierte Sabina, dass sich die "T-Shirt-Kollegin" immer noch nicht bei ihr gemeldet hätte, um die Sache aufzuklären. Mein Einwand, dass die besagte Kollegin heute gar keine Gelegenheit dazu hatte, da sie ja nicht in der Schule, sondern bei der feierlichen Verleihung war, ließ meine Büronachbarin auf ihre ganz besondere, unvergleichliche Art reagieren: Sabina hielt mit beiden Händen ihr Handy 📱hoch,  als wolle sie es den Göttern als Opfer darbringen. Sie richtete ihren Blick auf mich und fragte in einem pastoralen Ton, den man in einer Kirche erwarten würde, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten: „Waaaas iiiiiist das hiiiiiiier? Waaaaaas iiiiiiist daaaaaaas füüüüüüür eine Erfinduuuuuuuung?!" Untermauert wurde ihre Kirchengesangsdarbietung durch ein lautes „Halleluja" am Ende jedes Satzes. In  Gestik und Mimik verstand sie es Oscar-preisverdächtig, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Hätte sie nicht am Schreibtisch gesessen, sondern davorgestanden, hätte sie sich vermutlich zur Untermauerung ihrer Geste theatralisch hingekniet. Als könne nur göttlicher Beistand dafür Sorge tragen, ihr die nötige Muße und Toleranz zu schenken, um auch weiterhin mit uns unwürdigen Kollegen zusammenarbeiten zu können.


Ja, das ist meine Bürokollegin Sabina!

Prioritäten setzen!

Fehlentscheidung 

Kauf dir ein großes Vier-Gewinnt-Spiel für dein Büro, hat sie gesagt.
Die Kinder spielen das gerne, hat sie gesagt.
Das ist ein wunderschönes Spiel, hat sie gesagt.

Was sie nicht gesagt hat, die verehrte Kollegin: ein großes Vier-Gewinnt-Spiel macht so viel Krach wie ein startendes Großraumflugzeug am Frankfurter Flughafen.

„Danke, habe ich gesagt!"🤦‍♂️

Bundesweiter Warntag 

(Sirenen / Handymitteilungen)

Mädchen in der letzten Reihe: „Aaaah, Zombie-Apokalypse!“


Lehrer: „Zombies essen Gehirn. Hier suchen die als Letztes.“


Schüler in der ersten Reihe: „Hö, hö, hö, hö, hö!    Hä, warum?“